Marl-Hamm Fatih Camii: Der unbeugsame Wille der ersten Generation
Die Minarette erheben sich neben der Zeche
Die DITIB Fatih Moschee in Marl-Hamm, Nordrhein-Westfalen (NRW), gilt als lebendiges Zeugnis der Geschichte der türkischen Gastarbeiter in Deutschland. Das beeindruckende, 1992 für den Gottesdienst eröffnete Bauwerk ist nicht nur ein Gebetshaus, sondern auch die konkrete Verwirklichung des Fleißes und der Opferbereitschaft jener ersten türkischen Generation, die in den 1960er Jahren zum Arbeiten in die Region kam und hauptsächlich in den Zechen schuftete.

Die Moschee wurde durch den Kauf und die Umwandlung eines alten Gebäudes sowie den anschließenden Bau eines modernen Komplexes mit Minaretten und Kuppel realisiert. Dadurch nimmt die Fatih Camii in Marl-Hamm die Stellung eines der ersten Moscheebeispiele in NRW ein, die als voll ausgestattete, architektonische Anlage von Grund auf neu errichtet wurden.
Vorsitzender İnam: „Die Moschee ist das Werk einer Generation“
Fikret İnam, der Vorsitzende des Moscheevereins, äußert seinen Stolz darüber, diese historische Mission fortzuführen. Er betont die großen Schwierigkeiten, mit denen die erste Generation von Gemeindemitgliedern beim Bau der Moschee konfrontiert war: „Diese Moschee ist der Schweiß einer Generation. Sie ist nicht nur ein Gotteshaus, sondern auch ein Zentrum der kulturellen Identität und ein Symbol der harten Lebensbedingungen dieser Ära.“
Symbole sprechen Bände: Kohlewagen und Minarett
Eine vor dem Moscheekomplex ausgestellte Skulptur eines alten Kohlewagens (Hunt) ist der augenfälligste visuelle Beweis dieser tiefen Verbundenheit. Der Wagen drückt den Respekt vor dem Bergbau und der industriellen Identität des Ruhrgebiets aus, da die erste Generation, die die Finanzierung sicherte, Bergleute waren. Das Minarett hingegen, das mit seinem goldenen Balkon gen Himmel ragt, symbolisiert, dass diese Mühe in Deutschland eine dauerhafte Heimat gefunden hat.

Volle Unterstützung der Kommunalverwaltung: Lob vom Altbürgermeister Arndt
Die starke Position der Moschee in der Region und ihre gesellschaftliche Harmonie werden auch von der Kommunalverwaltung anerkannt. Das Lob und die regelmäßige Teilnahme an Veranstaltungen durch Werner Arndt, den ehemaligen Bürgermeister von Marl und Vorsitzenden des Partnerschaftsvereins Marl-Kuşadası, unterstreichen die offizielle Akzeptanz und die Bedeutung der Moschee in der Stadt. Arndt würdigte bei jeder Gelegenheit insbesondere das überragende ehrenamtliche Engagement der Frauen- und Jugendgruppen der Moschee bei sozialen Projekten sowie deren Rolle als Brückenbauer zwischen den Kulturen durch die organisierten Iftar-Programme. Diese starke Unterstützung belegt den Erfolg der Moschee bei der gesellschaftlichen Integration.

Die Marl-Hamm Fatih Camii erzählt der jungen Generation auch heute noch die schwierige, aber entschlossene Geschichte ihrer Pioniere.
Bericht: Mustafa Tığlı.






